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Der Bildstock und seine Bedeutung in und um Padberg

Ein Heiligenhäuschen ist ein religiöses Kleinbauwerk zum Schutz einer darin aufgestellten Heiligenfigur oder eines Heiligenbildes. Die Häuschen stehen an Straßen und Wegen, in freier Landschaft oder mitten im Ort. Man findet sie häufig an Wallfahrts- und Prozessionswegen, regional werden sie auch Prozessionshäuschen, Altar- oder Andachtshäuschen oder Kapellenbildstöcke genannt und zu den Bildstöcken gezählt.

 

Die Häuschen haben einen altarartig gemauerten Unterbau mit einem nischenartigen Oberbau, der das Bildnis eines Heiligen aufnimmt, das durch Gitterwerk geschützt ist. Der Abschluss ist dachartig. Größere Heiligenhäuschen sind auch begehbar. Manchmal sind sie mit einem Opferstock und einem Kerzenständer für Opferkerzen versehen.
Die Form lässt sich vom frühen 13. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert verfolgen. Die Bauwerke sind aus unterschiedlichen Motiven heraus entstanden. Neben der Verehrung der dargestellten Heiligen – häufig die Gottesmutter Maria – wurden sie früher errichtet, um an besondere Begebenheiten bzw. schlimme Ereignisse wie Unfälle oder Epidemien zu erinnern oder um Höfe zu schützen. Manche markieren besondere Punkte in der Landschaft, stellen die Erfüllung von Gelübden ex voto dar oder sind einfach ein Ausdruck des Glaubens.
Heiligenhäuschen waren immer ein Zeichen der Frömmigkeit und Orte der Besinnung. Bei Prozessionen konnten sie als Unterwegs-Station zur Spendung des sakramentalen Segens dienen, bei Wallfahrten als Station. Sie wurden häufig nicht von der Allgemeinheit, sondern von einzelnen Familien gestiftet, die dadurch in der Öffentlichkeit ihren Glauben bekannten. Die Häuschen werden heutzutage von der Kirche, Vereinen und der öffentlichen Hand sowie durch Privatpersonen betreut, wozu oft die ständige Erneuerung von Blumenschmuck und Kerzenlichtern gehört. Historisch bedeutende Heiligenhäuschen werden wegen ihrer kunst-, kultur- und heimatgeschichtlichen Bedeutung mittlerweile denkmalgeschützt.

 

(Quelle: WIKIPEDIA/Heiligenhäuschen)

"Bildstock Hl. Antonius (1847)"

Ecke Oberhof/Am Pumpenstein (Padberg)

Das Antoniushäuschen, aus dem Jahre 1847, erinnert an die große Hungersnot dieses Jahres. Der Frühere Standort des Bildstocks war zwischen den beiden Linden beim Gasthof „Zum Burghof“ (Kleffner).

 

Der Bildstock aus Sandstein mit leicht geschweiftem Giebel, bekrönt von einem Kreuz. Unterhalb des Giebels, Halbrelief des Hl. Antonius mit der Inschrift:
 

Antonius, bitte für uns.

Die nach vorn offene Nische ist vergittert, darunter im Sockel stark verwitterte Inschrift:


Gebaut aus kleinen Beiträgen zur Zeit der großen Hungersnoth im Jahre des Herrn 1847. Weiter " .. bitten deiner Diener .. leiblicher ... reni.ger sünde ... gen ... Tod „.

Auf der Rückwand ist eine Inschrift zu entziffern:

In Diesem Jahre 1847 kostet das Scheffel Roggen sechs Thaler.

 

Das die alljährlich in Padberg stattfindende Antoniusprozession mit den Zeiten der großen Hungersnot zusammenhängt, ist anzunehmen. Es liegen aber auch Gründe vor, die vermuten lassen, dass schon vor 1847 diese Prozession gehalten wurde. In der Chronik Padberg im Wandel der Zeit steht, dass der Bildstock als Station bei sogenannten Lobeprozessionen am 13. Juli jeden Jahres genutzt wurde.
 

Heute noch wird der Bildstock „Antoni“ zur Fronleichnamsprozession  und zur Antoniusprozession geschmückt und zur Spendung des sakramentalen Segens genutzt.

Darstellungen von Heiligen bzw. der Heiligen Familie finden sich auf Kleindenkmälern in vielfältiger Form. Wir finden sie als Skulpturen, Reliefs oder in bildlicher Darstellung. Manchmal steht auch der örtliche Name des Flurdenkmals (z. Bsp.: „Johannesmarter“) mit dem dort gezeigten Heiligen in Verbindung.

Oft ist aber der Name des/der Heiligen nicht bekannt und kann nur an Hand der Darstellung identifiziert werden (Ikonographie). Heilige wurden /werden fast immer in typischer Haltung und mit ihrem charakteristischen Beiwerk (Attributen) dargestellt. Diese Attribute stehen meist in Zusammenhang mit der Leidens- und/oder Lebensgeschichte des/der Heiligen, manchmal auch mit einem überlieferten Ereignis.

Die Attribute können nach künstlerischer Ausführung, aber auch nach der Bewertung ihrer Wichtigkeit (durch den Künstler oder Auftraggeber) variieren. So kann der Heilige Stephanus als einfacher Diakon mit einem Buch, auf dem drei Steine liegen, vor uns stehen, oder aber seine Steinigung

in äußerst lebendiger Form – Stephanus kniend und blutend mit auf ihn Steine werfenden Menschen - dargestellt sein.

Die vier Evangelisten können als Menschen mit Buch, aber auch nur in ihrer allegorischen Darstellung als Löwe (Markus), Stier (Lukas), Adler (Johannes) oder Mensch/Engel (Matthäus) vorliegen.

"Bildstock Hl. Maria Magdalena (1710)"

Diemelseestraße an der Schützenhalle (Padberg)

Das Heiligenhäuschen „Maria –Magdalena“,  steht an der Schützenhalle und ist aus dem Jahre 1710.  Hergestellt wurde es in der Bildhauerwerkstatt Pape in Giershagen.

Heute noch wird der Bildstock „Maria-Magdalena“ zur Antoniusprozession geschmückt und zur Spendung des sakramentalen Segens genutzt.

 

Im Fundament des Bildstocks wurde folgende Urkunde hinterlegt:

 

Neuerrichtung des Bildstockes der hl. Maria Magdalena,
 der Schutzpatronin unserer Gemeinde Padberg

 

Dieser Bildstock, der unserer lieben Schutzpatronin, der hl. Maria Magdalena, geweiht ist, wurde im Jahre 1710 errichtet. Er war die 2. Station auf dem üblichen Wege der Fronleichnamsprozession, der St. Maria Magdalenenprozession und der Antoniusprozession. Die Antonisusprozession nimmt seit 1960 den Weg Kriegerehrenmal, Schloss, Alte Kirche, Pfarrkirche.
1953 wurde die Gemeindehalle gebaut. Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Bau der Gemeindehalle wurde der Bildstock weggenommen, um ihn vor Beschädigung zu bewahren. Bei dieser Gelegenheit wurde der Bildstock dann auch vom Herrn Bildhauermeister Joseph Grothe, Raumbergerweg renoviert. Da man sich nicht über den neuen Platz einigen konnte, verzögerte sich die Neuaufstellung durch Jahre. Schließlich wurde man sich-wie immer in Padberg – doch einig. Der Bildstock sollte wieder den alten Platz einnehmen. Das Zeichen der Frömmigkeit unserer Väter sollte auch in unserer Zeit seinen festen Platz behalten. Zum Ruhme unseres Herrn Bürgermeisters und der Herren unseres Gemeinderates sei gesagt, dass nicht nur Traditionsdenken, sondern in erster Linie lebendiger Glaube und Liebe zu unserer hl. kath. Kirche die treibende Kraft für die Neuerrichtung des Bildstockes waren. Der Bildstock hat somit - mit einer kleinen Abweichung in der Blickrichtung – den alten Platz wieder bekommen. Das Bild unserer lieben Schutzpatronin sollte möglichst mitten auf unserer Gemeinde gerichtet sein.
Den Bildstock errichteten Herr Willi Stuhldreier (Engeln) und Karl-Heinz Thunert, Fachkräfte bei den Zechitwerken in Bredelar, unter der Leitung des Herrn Joseph Grothe, Betriebshelfer bei den Zechitwerken in Bredelar. Außerdem halfen Herr Joseph Stein und Herr August Wigge, Angestellte bei der Gemeinde. Alle Vorgenannten sind natürlich Padberger.

Möge die hl. Maria Magdalena, unsere liebe Schutzpatronin, uns und unseren Kindern immer helfen, die zeitlichen Güter so zu gewinnen, das wird die ewigen Güter nicht verlieren.
Das gebe unser Herr Jesus Christus, der unser aller Heil und Friede ist.

Padberg, den 21.Juli 1962

Die Namen des Bürgermeisers: Joseph Grothe, des Gemeinderates: Willi Hörster, Anton Wigge, Karl Wigge, Graf Droste zu Vischering, Joseph Jütte und des Seelsorgers unserer Gemeinde Padberg: Alois Trost.
 

 (Quelle: Urkunde im Fundament)
 


Die noch lesbaren Inschriften lauten:
 

St. Maria Magdalena ora …
 

Was da in Jesu Sülligkeit, weis dei do lebet in Einsomkeit.
 

Das ob auf mich die Pfeil o lieb mit Christi Blut benetzet.
 

Das ich alsovei …det dich lieb den ich so offt verletzet.
 

Sumptibus D D Benefactorum hoc fecto locola sum
 

Anno 1710
 

J 11    M94

"Bildstock Marien (1716)"

Ringgraben - Förster Hester

Das Heiligenhäuschen „Marien“, ist aus dem Jahre 1716 und wurde von der Bildhauerwerkstatt Pape aus Giershagen erbaut. Der frühere Standort war am Haus von Anton Stuhldreier (Engeln). Im Jahr 1952 stellte Joh. Bieker ein Antrag an die Gemeinde , den Bildstock zu renovieren und zu versetzen. Der Bildstock wurde von Steinmetz Josef Grothe renoviert und am heutigen Standort am Schloss (Hester) wieder errichtet. Die Kosten trugen je zur Hälfte die politische Gemeinde und Graf Droste zu Vischering, der auch den neuen Standort für den Bildstock stellte.
 

Heute noch wird der Bildstock „Marien“ zur Fronleichnamsprozession  und zur Antoniusprozession geschmückt und zur Spendung des sakramentalen Segens genutzt.

 

Inschriften :

 

MATRIS MARIAE ET SANCTI ANTONI HONOREM LOCATA SUNT

O IHR ALLE DIE IHR DES WEGES KOMMT.
MERKT AUF UND SCHAUT OB JE EIN SCHMERZ
WOHL MEINEM SCHMERZE GLEICHT.  (Klagel. 1.12)


 

JESUS UND MARIA
ALLEN VORÜBERGEHENDEN
TROST UND FREUDE AUF DEN WEG


 

DIE FRÖHLICHKEIT DES LEBENS ZEIT
DEN MENSCHEN THUT VERZEHREN
DIE LOSIGKEIT ZUM TODT BEREIT
IM STERBEN THUT VERZEHREN.

"Bildstock im Alten Hagen (17ten Jahrhundert)"

MATER BONI CONSILII - der Mutter vom Guten Rat

 

Erbaut: Mitte bis Ende des 17ten Jahrhunderts

Der Bildstock hat bis 1928 ursprünglicher auf dem alten Friedhof an der alten Kirche St. Petrus gestanden. Nach Einstellung der Kirchennutzung im Jahre 1912, war der Bildstock dort dem Verfall preisgegeben.

Joseph Graf Droste zu Vischering übernahm den Bildstock, ließ ihn abgetragen, restaurieren und am 26. April 1928, dem Gedenktag der MATER BONI CONSILII – der „Mutter vom Guten Rat“, am heutigen Standort wieder errichtet.

Der Bildstock ist aus Sandstein gefertigt, mit einem schmiedeeisernen Gittertörchen und einem Bronze-Bildnis der MATE BONI CONSILII (hergestellt von J. v. Hammerstein) versehen. Der Bildstock wird von der Grafenfamilie Droste zu Vischering unterhalten.

Im Oktober 2003 wurde bei Holzfällarbeiten vor allen Dingen das Dach des Bildstocks beinahe vollständig zerstört, bis auf das Bruchstück aus dem Giebel mit der Datumsangabe 26. – 1928 – IV. Insgesamt wurde der gesamte Bildstock schwer beschädigt.

Auf Veranlassung von Ulrike Gräfin Droste zu Vischering wurde der Bildstock im September 2006 nach Fotos rekonstruiert bzw. restauriert und unter Verwendung der nicht zerstörten Bruchstücke, dem Sockel, einiger Pfeiler, dem Giebelstück und einiger Zubehörteile wie die Bronze-Tafel und das Törchen, durch die Firma N. Köchling (Steinmetz), J. Becker (Bau) und J. Glahn (Schlosser) wieder errichtet.

Der renovierte Bildstock wurde am Tag Maria Geburt, am 08. September 2006, durch den Ortsgeistlichen, Pater Ulrich Maria Ebert, benediziert.

MATER BONI CONSILII  -  ORA PRO NOBIS !


 

(Quelle: Tafel am Bildstock)

"Bildstock am Kreuzberg (1874)"

 

Der Bildstock auf dem Kreuzberg wurde durch ein Gelübde des Josef Huxoll im Jahre 1874 errichtet. Josef Huxoll war an einer Fallsucht erkrankt,  er gelobte:“ Falls er je von dieser Fallsucht geheilt werde, würde er als Dank dafür einen Bildstock auf dem hiesigen Kreuzberg erbauten.“ Er trug das erforderliche  Material in Eimern und Körben auf den Berg hinauf. Gemauert wurde der Bildstock von Hermann Neumann.  Im Frühjahr 2008 wurde der Bildstock renoviert. Um den Bildstock vor dem Verfall zu schützen wurde das Dach mit Blei abgedeckt.
 

 

Die anderen Heiligenhäuschen und Bildstöcke sowie das Kreuz auf dem Kreuzberg sind auf Antrag von Heimatpfleger Norbert Becker, an die Stadt Marsberg, restauriert und vor weiterem Verfall durch Imprägnierung geschützt worden.