Padberg und Helminghausen als Ziel der Städtepartner – Lillerois und DFG Marsberg arbeiten das Programm für das Jubiläumsjahr aus
Marsberg / Padberg / Helminghausen / Diemelsee. Seit dem letzten Jahr ist es möglich auf dem Diemelsee standesamtlich zu heiraten. Die Diemelsee-Region und die MS Muffert bieten hierzu ein traumhaftes Ambiente. In den Hafen der Ehe eingelaufen sind Marsberg und Lillers bereits im Jahr 1967 bzw. die Städtepartnerschaft wurde damals unterzeichnet. 2017 steht somit schon die „Goldene Hochzeit“ bevor.
Jetzt traf sich das Komitee aus Lillers mit der Deutsch-Französischen Gesprächsrunde Marsberg (DFG Marsberg) im Hinblick auf das große Jubiläum im nächsten Jahr, um die gemeinsamen Ziele und das Programm für das Jubiläums-Wochenende an Pfingsten 2017 abzustecken. 21 Mitglieder des französischen Komitees traten die Reise nach Marsberg an. Nach einer kurzen gemeinsamen Begrüßung verbrachten die Gäste den Abend in ihren Marsberger Gastfamilien, zu denen meist langjährige Kontakte bestehen. Auch der Samstagvormittag bot vielfältige Möglichkeiten zur Eigengestaltung wie Kirmes- und Einkaufsbummel in Marsberg. Nach dem Mittag ging es auf Exkursionsreise. Beziehungen vertiefen, aber auch den gemeinsamen Partner mit all seinen Facetten und seiner Vielfältigkeit noch intensiver Kennenlernen, ist hier das Ziel der Zusammenkünfte von Marsbergern und Lillerois.
Dazu hatten im Vorfeld mit touristischen Zielen in der Diemelsee Ferienregion Norbert Becker, Ortsheimatpfleger von Padberg, Bernd Hunold, Ortsbürgermeister von Helminghausen, und Andreas Karl Böttcher, DFG Marsberg, ein interessantes Programm ausgearbeitet.
In Padberg empfing Norbert Becker die Gäste und nahm sie mit auf eine spannende Zeitreise durch die ehemalige Herrschaft Padberg. Der Ring Padberg zählte ehemals 23 Ortschaften auf westfälischer und waldeckischer Seite. Im Ort erfuhren alle Wissenswertes zur einmaligen Fachwerk-Synagoge, den ehemaligen Schulen, dem Ehrenmal, der St. Maria Magdalena Kirche oder der uralten Peterskirche als ehemalige Wehrkirche mit dem ältesten Holzfenster Westfalens.
Die Weiterreise führte zum Diemelsee nach Helminghausen. Am Schiffsanleger der MS Muffert stellte Bernd Hunold kurz seinen Heimatort – Marsbergs zweitkleinste Ortschaft, aber mit den mit Abstand stärksten touristischen Übernachtungszahlen – vor. Daran schloss sich für die Gruppe eine Diemelsee-Schiffsreise mit Kaffeetrinken an, auf der der Kapitän Stefan Koch weitere Fakten zum Diemelsee und zum Ferienziel präsentieren konnte.
Ein besonderes Highlight bot sich den Gästen dank Lars Brücher. Der Talsperrenwärter aus Diemelsee-Rhenegge kontrolliert das größte Baudenkmal in der Stadt Marsberg. Hinter ihm stehen bis zu 20 Millionen Kubikmeter Wasser. Brücher steht in Diensten des Wasser- und Schifffahrtsamt Hannoversch Münden. Die Bundesbehörde ist als einziges Amt der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung für die Bewirtschaftung von Talsperren zuständig. Von Hannoversch Münden aus werden neben dem Diemelsee auch der unweit gelegene Edersee bewirtschaftet. Lars Brücher gewährte interessante Einblicke in das Innere der Staumauer und führte die deutsch-französische Gruppe durch den Kontrollschacht. Er wurde bei den Arbeiten von 1995 bis 1998 im Sprengverfahren bergmännisch in die Staumauer vorgetrieben. Insgesamt waren damals 251 Sprengungen erforderlich, sodass ein „Durchgang“ entstehen konnte.
Mit weiteren Informationen zum Uniper-Kraftwerk (EON) brachen Lillerois und Marsberger zum Gasthof Diemeltal zum gemütlichen Tagesabschluss mit Buffet auf.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Arbeitsgespräche im Marsberger Bürgerhaus. Galt es doch die Planungen der Feierlichkeiten für das 50-jährige Jubiläum der Partnerschaft in 2017 und 2018 in Lillers mit zahlreichen Gästen zu planen und voranzutreiben. Nach den Ansprachen von Bernd Dinkelmann, stv. Bürgermeister der Stadt Marsberg, und Carine Philippe, Beigeordnete von Lillers, führten Karl-Heinz Berger, Ehrenvorsitzender der DFG Marsberg, und Serge Vahé, Präsident des Komitees aus Lillers, die intensive Ideenrunde. Im Ergebnis liegt aber noch viel Arbeit auf den Schultern der Verantwortlichen. Schon jetzt dürfen sich allerdings alle Jubiläumsgäste auf tolle sportliche, musikalische, geschichtliche und künstlerische Höhepunkte freuen.