Marsbergs Fundstück des Monats April 2014

beschäftigt sich mit der Adelsfamilie Droste zu Vischering

 

 

Padberg. Während einer Stadtführung durch das historische Obermarsberg übergaben die Teilnehmer aus dem Münsterland an den Marsberger Geschichts- und Heimatverein „Marsberger Geschichten – Schlüssel zur Vergangenheit e. V.“ eine besondere Sammlung zur Adelsfamilie Droste zu Vischering für das öffentlich zugängliche Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte“. Die „Marsberger Geschichten“ prämierten die „Droste-zu-Vischering-Sammlung“ jetzt zu Marsbergs Fundstück des Monats April 2014.

Der Sauerlandkurier stellt die geschichtlichen Hintergründe exklusiv vor. Die „Droste zu Vischerings“, die auch in Padberg beheimatet sind, gehören zum westfälischen Uradel und zählen somit zu den bedeutendsten Familien.

 

 

Diese Postkarte ist aus den 1930er Jahren.

Zu sehen ist das Schloss in Padberg:

Ein Sitz der westfälischen Uradelsfamilie Droste zu Vischering.

 

 

Ursprünglich nannte sich die Familie „von Wulfheim“. Das Geschlecht erscheint urkundlich erstmals im Jahr 1170. Mit Albrecht von Wulfheim beginnt die Stammreihe. Er nahm 1173 für Münster an der Fürstenversammlung in Goslar teil. 1271 errichtete Gerhard von der Mark, Bischof von Münster, die Burg Vischering, um nach Auseinandersetzungen mit der Adelsfamilie von Lüdinghausen seine Ansprüche auf Lüdinghausen zu festigen. Er belehnte Albrecht von Wulfheim, Drost von Dülmen, mit dem Amt des Drosten auf der Burg. Ab 1309 nannten sich die Mitglieder dieses Geschlechts erstmalig „Droste zu Vischering“ und machten dabei die Amtsbezeichnung zu ihrem Familiennamen. Zum Familienbesitz gehören u. a. das Wasserschloss Darfeld oder der Erbdrostenhof Münster. Letzterer wurde vom LWL und der Stadt Münster bis 2057 gepachtet. Die nun an das Museum „Haus Böttcher – Marsbergs Haus der Geschichte“ überlassene „Droste-zu-Vischering-Sammlung“ umfasst verschiedene Publikationen aus dem 19. Jahrhundert, Schriften, Urkunden, Heiligen- und Messbildchen, Stiche sowie weitere Bildnisse von bedeutenden Familienmitgliedern der Adelsfamilie Droste zu Vischering. In dieser Sammlung befinden sich auch Werke von und zu Caspar Maximilian Droste zu Vischering. Er wurde am 09.07.1770 geboren und verstarb am 03.08.1846. Er war von 1826 bis 1846 Bischof von Münster und Domherr zu Halberstadt.

 

 

 

Caspar Maximilian Droste zu Vischering

Bischof von Münster

 

 

Seinen Bruder Clemens August Droste zu Vischering weihte er am 14.05.1798 in Münster zum Priester und in 1827 zum Weihbischof. Er eröffnete in 1832 eine theologisch-philosophische Akademie in Münster, die Vorläuferin der Universität war. Clemens August Droste zu Vischering (geb. 22.01.1773, verst. 19.10.1845) wurde am 01.12.1835 vom Domkapitel auf Wunsch des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm IV. zum Erzbischof von Köln und somit zum Nachfolger von Ferdinand August von Spiegel gewählt. Die Inthronisierung folgte am 29.05.1836. Haus Böttcher besitzt nun hierzu u. a. die Festrede der „50-jährigen bischöflichen Jubelfeier Seiner Gnaden des Hochwürdigsten Herrn Bischofs von Münster, Caspar Max, Reichsfreiherrn von Droste zu Vischering“. Die Rede wurde am 06.09.1845 von Johannes von Geissel gehalten. Auch die Leichenpredigt zum damaligen Bischof zu Münster aus dem Jahr 1846 befindet sich nun in der Sammlung von Haus Böttcher.

 

 

Marsbergs Fundstück des Monats April 2014:

Ein Kupferstich von Clemens August Droste zu Vischering

um 1840. Er war Erzbischof von Köln.

 

 

Ferner kann man dort ein Kupferstich aus 1840 von Clemens August Droste zu Vischering (Kölner Erzbischof), ein Familienwappen der Familie Droste zu Vischering oder ein Bildnis der betenden, seligen Maria Gräfin Droste zu Vischering begutachten.

 

 

Clemens August Droste zu Vischering

– Stahlstich um 1850

 

 

Das Familienwappen der Droste zu Vischerings

mit der Grafenkrone.

 

 

Dieses Bildnis zeigt Herz Jesu

mit Margareta Maria Alacoque und

die seliggesprochene Maria Gräfin Droste zu Vischering.

 

 

Im Jahr 1802 heiratete Maximilian Droste zu Vischering die Erbtochter Regina Dorothea Franziska von Padberg zu Padberg.Mit ihm kam erstmalig ein Droste zu Vischering nach Padberg und in das heutige Marsberger Gebiet. Nach der Übernahme des Herzogtums Westfalen beantragte Maximilian Droste zu Vischering seine Anstellung als Landrat im Kreis Brilon. Im Jahr 1817 erfolgte die Ernennung. 

 

 

Ausschnitt aus einem Gemälde von

Maximilian Droste zu Vischering-Padberg.

Er war der erste Landrat des Kreises Brilon.

 

 

Sein Sohn Caspar Maximilian Droste zu Vischering-Padberg übernahm das Amt des Briloner Landrats und so konnten die Droste zu Vischerings über 60 Jahre lang dieses Amt bis 1878 ausführen. Zusätzlich war Caspar Maximilian Droste zu Vischering Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses für den Wahlbezirk „Meschede-Brilon-Wittgenstein“ und konnte sich somit in die Ahnengalerie der traditionsreichen und bedeutenden Adelsfamilie einreihen. Nähere Informationen zum Fundstück des Monats finden Sie unter: www.Marsberger-Geschichten.de

 

 

Caspar Maximilian Droste zu Vischering - Padberg

 

 

Clemens Heidenreich Droste zu Vischering – Darfeld

 

 

Maria Droste zu Vischering